Gestern hat unser (jetzt bald nicht mehr) Motorflugschüler Alexander Rächl seine praktische Prüfung bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Ich hatte ihn gebeten mir ein paar Stichworte zu schicken damit ich hier einen kleinen Bericht schreiben kann. Stattdessen hat er mir einen perfekt ausformulierten Artikel geschickt (Danke!) den ich hier einfach direkt widergebe:

Das Wetter war in der Prüfungswoche etwas chaotisch. Der letzte Vorbereitungsflug, sowie der Prüfungsflug selbst, musste immer wieder verschoben und neu geplant werden. Nach viel hin und her waren nun beide Flüge am Freitag geplant. Morgens nochmal die letzte Vorbereitung, damit auch wirklich alles sitzt und nachmittags die Prüfung. So kam es dann auch.

Der Vorbereitungsflug lief problemlos (wäre auch schlecht, wenn das nicht der Fall ist). Mit meinem Fluglehrer, der selbst auch Prüfer ist, bin ich das ganze Programm nochmal durchgegangen. Stalls, Steilkurven, Ziellandeübung und alles andere, was das Herz höher schlagen lässt. Allein schon wegen der Aufregung war es gut, das ganze Programm nochmal durchzugehen. Vom Fluglehrer zu hören, dass man bereit ist, beruhigt ebenfalls. Es kann also losgehen.

Am Nachmittag kam dann wie abgesprochen mein Prüfer. Auch am Prüfungstag selbst war das Wetter nicht optimal. Bei der Flugbesprechung mussten wir den Plan, nach Schwäbisch Hall zu fliegen verwerfen, aufgrund starker Schauer in der Region. Als Alternative ging es dann nach Aalen. Dort war ich zum Glück bereits des Öfteren im Rahmen meiner Flugausbildung. Die Planänderung war somit kein großes Problem. Jetzt  noch den Flieger durchchecken und ab geht es in die Luft Richtung Aalen.

Der Prüfungsflug selbst war dann eigentlich wie jeder andere Flug auch. Ich denke das lag auch daran, dass man sich auf das Fliegen konzentriert und somit keine Gedanken dafür hat, dass es jetzt ein Prüfungsflug ist. Wir haben die üblichen Übungen geflogen. Stalls mit verschiedenen Konfigurationen und eine Landung mit, als auch ohne Klappen in Aalen. Schnell die Landegebühr bezahlt und weiter geht’s. Wir sind nach dem Start in Aalen weiter Richtung Ellwangen geflogen und haben per Funk gefragt, ob wir eine Ziellandeübung machen können. Es war kein Verkehr gemeldet. Somit haben wir dann mit der Ziellandeübung 2000 Fuß über dem Platz begonnen. Im Endanflug fiel mir auf, dass ich zu hoch bin. Also Klappen raus und Slip einleiten. So konnte ich die überschüssige Höhe gut abbauen. Als fest stand, dass eine Landung gut möglich wäre, sind wir durchgestartet. Es ging also wieder Richtung Donzdorf. Auf dem Rückweg haben wir noch Steilkurven mit 30 und 45° Schräglage gemacht. Ich dachte mir bereits: „Alle Flugübungen sind durch, jetzt muss ich noch einen sauberen Anflug fliegen und dann ist es hoffentlich bestanden“. So kam es dann auch: ein ganz normaler Anflug und eine Landung, nach der aussteigen können und der Flieger wieder genutzt werden kann. In der Fliegerei nennt man das eine „perfekte“ Landung. Beim Rollen fragte ich meinen Prüfer, ob ich jetzt lachen oder weinen darf. Darauf hieß es: „Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung“. Das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Jetzt also noch sicher zurückrollen, am besten dabei nirgends hängen bleiben und den Flieger abstellen. 

Es ist vollbracht, ich habe die praktische Prüfung bestanden und meine Ausbildung bei der Fliegergruppe Donzdorf kommt damit zum Ende. Selbst der unschöne Teil der Fliegerei, der Papierkram und das Putzen hat an diesem Tag deutlich mehr Spaß gemacht als sonst. Zusammenfassend war es eine sehr tolle Flugausbildung, bei der ich viel lernen und erleben durfte. Nun heißt es warten, bis der neue Schein ankommt und dann fliegen, fliegen fliegen.

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