Der Segelflieger Markus Völter hatte im November die Gelegenheit, bei einer Search-And-Rescue-Übung im Airbus H145 mitzufliegen um eine Episode für seinen Podcast omega tau aufzunehmen. In der Episode spricht er auch mit einem Piloten sowie einen Luftrettungsmeister über die H145 und die SAR-Fliegerei. In einer früheren Episode hatte Markus bereits über das Rescue Coordination Center in Münster berichtet, die für die Alarmierung verantwortlich sind. Beide Episoden geben einen guten Einblick in ein Thema, das uns Piloten alle angeht.

Wer kennt es nicht: harte Landung, hubbelige Autobahnfahrt oder irgendwie schiefgegangener Test — viele von uns haben schon einmal aus Versehen das ELT ausgelöst, oder mitbekommen, wie der Flugleiter leicht panisch über den Platz rennt und versucht herauszubekommen, bei wem das ELT sendet. Aber was genau passiert eigentlich in diesem Fall?

Zunächst wird das Signal von einem COSPAS-SARSAT empfangen, der die Position auf unter 5 km genau bestimmen kann. Die Position wird an das RCC der Bundeswehr; un Deutschland ist hat die Bundeswehr die durch die ICAO vorgeschriebene Aufgabe der Suche nach vermissten Luftfahrzeugen übernommen. Im RCC werden zunächst Nachforschungen angestellt: Mit Hilfe der beim 406er-ELT mitgesendeten wird zunächst versucht, die zur ID hinterlegte Person zu kontaktieren. Wenn das nicht klappt, und wenn die Position in der Nähe eines Flugplatzes ist, dann ruft das RCC dort üblicherweise an um nachzufragen, ob man dort einen Unfall bemerkt hat — das ist der Moment, der den Flugleiter im Falle von „Nein, kein Unfall“ hektisch über den Platz eilen lässt. Wenn das nicht zur Aufklärung führt, dann beginnt die Alarmierung des SAR Hubschraubers. Der Hubschrauber fliegt — falls vorhanden — den Flugplan ab, fliegt in Richtung der letzten beispielsweise per Radar und Transponder bekannten Position oder macht sich ansonsten in Richtung des georteten ELT auf den Weg. Mit Peilausrüstung, Kameras und Infrarotsensoren versucht die Crew, das abgestürzte Luftfahrzeug zu finden. Insgesamt sieben H145 betreibt das Transporthubschrauberregiment 30 des Heeres an den Standorten Niederstetten, Nörvenich und Holzdorf.

Übrigens: Falls der Hubschrauber tatsächlich mal wegen einer Fehlauslösung eines ELT losfliegt, muss der Pilot das entgegen anderslautender Gerüchte nicht aus eigener Tasche bezahlen!

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