Es ist ein seltenes Fluggerät, das Andreas Plescher gemeinsam mit seinem Bruder vor einigen Jahren auf den Messelberg gebracht hat. Selten und gleichzeitig sehr faszinierend. Der Gyrocopter, der auch Autogyro oder Tragschrauber genannt wird, ist ein Drehflügler ähnlich wie ein Hubschrauber. Doch der Rotor des Gyrocopters wird nicht aktiv durch ein Triebwerkt angetrieben sondern passiv durch den Fahrtwind. Da das Drehmoment in der Hochachse entfällt, braucht das Fluggerät auch keinen Heckrotor, der beim Helikopter verhindert, dass er sich um die eigene Achse dreht.

Und wie ist Andreas Plescher auf die Fliegerei im „Gyro“ gekommen?
Andreas Plescher:
„Ich wollte schon immer eine Kombination aus Natur und Technik haben. Und so führte mich die Suche nach einem anspruchsvollen Ausgleich zu meinem Berufsalltag zunächst einmal zum Wassersport. Doch schon während meines Wehrdienstes in der Luftwaffe, wusste ich, dass ich mich irgendwann auch näher mit dem Element Luft befassen werde. Dass ich nicht gleich damals zum Flugsport überging, hatte mehrere Gründe. Einer davon war, dass ich das Gefühl hatte, noch auf das richtige Gerät warten zu müssen. Es sollte sicher und möglichst im UL-Bereich angesiedelt sein. Das normale Flächenfliegen übte damals einfach noch nicht so den großen Reiz auf mich aus. Und in dem Moment, als ich den Gyrocopter das erste Mal sah, war mir klar: Genau das ist es!


Warum ist das Fliegen im Tragschrauber so besonders?

Andreas Plescher:
„Tragschrauber können mit verhältnismäßig geringen Geschwindigkeiten fliegen, da es bei ihnen zu keinem Strömungsabriss kommen kann. Daher ist auch kein Überziehen und Trudeln möglich. Ein senkrechtes Starten und Landen sowie das Schweben ist durch den fehlenden Antrieb nicht möglich, dafür braucht ein Tragschrauber nur extrem kurze Start- und Landestrecken. Insgesamt ist er unempfindlich gegenüber Turbulenzen und fliegt ruhiger als Flächenflugzeuge. Dies liegt in der Kreisbewegung des Rotors, der hierbei wie ein stabilisierender Kreisel wirkt. Beim Rollen am Boden muss man allerdings –und ganz speziell mit drehendem Rotor, besondere Sorgfalt walten lassen.

 
Nötige Lizenzen:

Sportpilotenlizenz (Luftsportgeräteführer) für Tragschrauber
Flugtauglichkeitszeugnis der Klasse 2
Passagierberechtigung

Technische Daten:
Kennung:                                D-MMDM
Typ:                                       MTOsport
Länge x Breite x Höhe:             5,1 m x 1,9 m x 2,7 m
Rotordurchmesser:                   8,40 m
Motor:                                    Rotax 914UL Turbo, 115 PS
Propeller:                                IVOmedium 3-Blatt Verstellpropeller
Baujahr:                                 2008
max. Abfluggewicht:                450 kg
Geschwindigkeit:                     max. 185 km/h
Reichweite:                             3 – 4 Stunden